Ich habe das große Latinum. Ich hätte Medizin studieren können. Ich war bislang häufiger in Pomeji als in Paris. Ich hatte nur zwei Jahre Französisch. Vertane Chance. Bonjour und Baguette. Für den pubertierenden Sommeraustausch-Schüler hat es gereicht. Und für den Refrain von ‚Ella, elle l’a‘. Für weit mehr jedoch nicht. Ich weiss, dass die Marseillaise nichts mit der Bouillabaise gemein hat, dass Merci und Mon Cherie nicht nur (wenn auch bestenfalls) haufenweise Kalorien mit sich bringen, doch denke ich bei der Bretagne eher an Austernfischer, schroffe Felsen und hohe Wellen, denn an pastellig anmutende Uferpromenaden. Bis heute. Denn nun hab ich Fotografien entdeckt, die mir mal wieder eine ganz neue Sichtweise auf Frankreich ermöglicht haben. Und ja, es ist nicht alles mint was glänzt abseits der Tricolore. Aber fast:
Der französische Künstler und Fotograf Matthieu Venot zeigt mit seinen Bildern eine sehr individuelle Sichtweise auf seine Heimatstadt Brest. Architektonische Details statt Atlantikflotte und Handelshafen. Die Bedeutung des Abgebildeten tritt zugunsten der geometrischen Bildkomposition in den Hintergrund. Farbe als wichtigstes Stilelement. Form als Ausdruck des Gezeigten. Stets ein blauer Himmel. Stets urbane Wirklichkeit. Handläufe. Balkone. Fenster. Mauerwerk. Den Farben nach zu urteilen eher an Miami und Venice Beach erinnernd. Dort war ich schon. In Brest noch nicht. Wie gesagt. Mit dem Französischen habe ich es nicht so. Aber voilá. Merci, Matthieu. Deine Fotografien haben mich auf besondere Weise berührt. Brest, ich komme!
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Information & Transparenz: mintlametta steht in keinerlei geschäftlicher Beziehung zu dem hier benannten Künstler und seinen Arbeiten. Die Werbung beruht rein auf der persönlichen Begeisterung der Autorin und erfolgt unbeauftragt und unbezahlt.
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