Vor nunmehr langer Zeit gab es bei Steffi I ohhhmhhh den Foto-Frage-Freitag. Eine Mitmachaktion. Ich fand es schön zu antworten. Auf eine Handvoll Fragen. Mit einer Handvoll Antworten. Die Aktion ist passé. Fragen kommen weiterhin auf. Wenn auch anders geartet. Welches Werbevolumen hat wohl ein Elmshorner Teppich-Händler, der in nahezu jeder von mir gekauften Zeitschrift mit einer mehrseitigen fest eingebundenen wiederkehrenden Beilage präsent ist? Welche Worte gibt es neben Stövchen und Radieschen ausschliesslich in der Form des Diminutivs? Oder die unzähligen Fragen meiner dreijährigen Tochter, die gerade in nahezu ausschliesslicher Warum-Form alles um sie herum erkundet. Dass die Suche nach Antworten dabei auch mit zunehmenden Alter nicht weniger präsent ist, davon zeugen zudem gleich zwei neue Mitmachaktionen, die mir schon jetzt als würdige Nachfolger des Luxatschen Foto-Frage-Freitags erscheinen. So stellt die wunderbare Nic I luziapimpinella seit Jahresbeginn monatsweise Fünf Fragen am Fünften. Fragen, die sie sich und uns stellt. Inspiriert durch ein Heftchen der Zeitschrift Flow mit dem Titel 1000 Fragen an Dich selbst. Eben dieses Heftchen hielt ebenfalls die liebe Johanna I PINKEPANK in der Hand, und wirft dabei nicht nur fünf sondern wöchentlich gleich 20 Fragen in die Runde. Und da ich beide Frauen hinter den Fragen und deren Blogs so sehr mag, habe ich mich entschieden, ebenfalls zu antworten. Auf:
1-5 // Januar-Edition
1. Wann hast du das letzte Mal einen verrückten Traum gehabt?
Vorab – ich halte nichts von Traumdeuterei. Allein schon aus Selbstschutz. Zu absurd erscheint mir so manch Geträumtes. Zu weit hergeholt. Und zu eigenartige Personenkonstallationen mit sich bringend. Dabei träume ich viel. Und kann ich auch zumeist erinnern. Ein Traum ist dabei wiederkehrend und beschreibt wohl am ehesten den erfragten verrückten Traum. Ich auf einer staubigen Anhöhe in einem Land des Nahen Ostens. In einem alten grünen Audi 80. Mein Gesprächspartner, der damalige dortige Diktator. Ebenfalls in einem Auto aus vergangenen Zeiten. Bestückt. Standartenhalter mit Landesflaggen an der Motorhaube. Beide Autos mit runtergekurbelten Fenstern. Den Blick über die hügelige Landschaft gleitend. Kilometerweit. Bonanza-Räder mit Halbstarken fahren wie auf einem BMX-Parcour vorbei. Kein Anfang. Kein Ende. Wie gesagt. Ich halte nichts von Traumdeuterei. Wie auch.
2. Bist du heute so, wie du es dir mit 16 vorgestellt hast?
Mit 12 habe ich mir die Welt, „das Heute“, mit meiner Freundin ausgemalt – wir in einem toskanischem Anwesen mit Gärtner. Mit 18 wollte ich „irgendwas mit Medien“ studieren, Journalistin werden. Aber mit 16, da habe ich ausschliesslich im damaligen „Jetzt“ gelebt. In einer ostwestfälischen mittelgroßen Stadt. Mit Vespa. Der erste Perso. Diskobesuche. Schule. Urlaub ohne Eltern.
3. Gibt es etwas, das du am alt werden richtig gut findest?
Mit zunehmenden Alter verstehe ich die Welt nicht annähernd besser, aber ich schaffe es Gesagtes und Erlebtes anders in Relation, Zusammenhänge setzen zu können. Das ist nicht neu, mit zunehmendem Alter jedoch präsenter.
4. Welcher Geruch verursacht bei dir Kindheitserinnerungen?
Pfeifentabakgeruch. Bei mir in der Nachbarschaft gibt es ein alteingesessenes, Hamburgs ältestes Fachgeschäft für Haushaltswaren. Der Inhaber lehnt manchmal an der Eingangs-Treppe und raucht Pfeife. Ich rieche das schon von weitem. Ich atme tief ein. Schließe die Augen und rieche und spüre meinen Opa. Seinen Pfeifentabackgeruch. Seine die meine drückende Hand. Sein weißes vom Haarwasser erhärtetes Haar. Seinen Platz neben mir, im Esszimmer, wo ausschliesslich des Sonntags aufgetischt wurde.
5. Welche übernatürliche Superkraft hättest du gern?
In Momenten, die mir zu lange oder gar unerträglich erscheinen, würde ich gerne die Uhr nach vorne drehen können.
6-10 // Februar-Edition
6. Bist du morgens nach dem Aufwachen gleich richtig munter?
Ja. Sofort. Auch des Nachts. Schon immer.
7. Würdest du gern in die Zukunft blicken können?
Nein. Neugier hin oder her. Ich hätte Angst mit dem wie auch immer gearteten ‚Erblickten‘ umgehen zu müssen.
8. Bist du gern allein?
Ja, sehr gerne sogar. Mir ist nie langweilig. Ich fühle mich alleine nicht einsam und geniesse die Zeit alleine nutzen zu können. Für vieles oder aber auch nichts. Das obliegt dann in dem Moment mir alleine und das mag ich so sehr daran.
9. Traust du dich, als Erste auf die Tanzfläche zu gehen?
Ja, auch wenn ich gefüllte Tanzflächen vorziehe.
10. Was war bisher die spontanste Aktion deines Lebens?
Ich bin der vermutlich unspontanste Mensch überhaupt. In jeder Lage. In jeder Beziehung. Ich passe.
Alle Antworten sind aus dem Herz heraus. Machen mich angreifbar. Und zugleich nahbar. Genau das schätze ich auch an den Blogs von Nic und Johanna. An ihren Fragen. An ihren Antworten. Und denen derer, die sich ebenfalls an den Aktionen beteiligen. Mehr dann am 5. März. Seid gespannt, ich bin es auch.
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2 Comments
Ich mag deine Antworten! Und ich bin schon sehr gespannt, wie wir unterschiedlich im März antworten!
Liebste Grüße Deine Clara
Meine Hauptfrage, wenn ich das lese: DEINE TOCHTER IST SCHON DREI? Wir saßen doch neulich noch mit Spätzle zusammen und du hattest einen Bauch.
Wo ist bitte die Zeit geblieben?
Liebe Grüße
Nic