woanders

wenn muddis auf hipster machen oder: 48h shoreditch I london

24/08/2018

3 Tage London. Wir haben in Shoreditch gewohnt. Mittendrin. Oberhalb der Themse. Im ACE Hotel. Wir kannten bislang nur die Version aus Palm Springs. Schwimmclubstyle meets Boheme. Wir bekamen ein mehrstöckiges Gebäude an der Hauptstrasse. Zimmer mit nicht zu öffnenden Fenstern. Eine zugegebenermaßen wohldesignte Lobby, in der zu jeder Zeit nicht miteinander kommunizierende, in ihre Laptops vertiefte, junge Leute sitzen. Eine Lobby, die an den Abenden zum Club umfunktioniert wird, und dessen Bässe bis rauf in den vierten Stock wummern. Schöne Zimmer. Tolle Lage. Anstrengendes Ambiente. Aber wie gesagt: mittendrin. In Shoreditch. Notting Hill und Camden haben ausgedient. In Shoreditch findet sich alles. Hippe Läden, stylishe Cafés, ausgefeilte Restaurantkonzepte. Und vieles davon nicht immer auf den ersten, sondern gar erst auf den zweiten Blick. Und sogar abseits der Öffnungszeiten – windowshopping at ist best. Und schliesslich fußläufig entfernt die nicht minder interessanten Stadtteile Hoxton und Hackney. Gekrönt an einem jeden Sonntag durch den Columbia Road Flower Market. Hier hat William Thacker nie Anna Scott getroffen. Doch der Zauber ist ein ebensolcher. Neben unzähligen einheimischen und importierten Blumen und Pflanzen reihen sich wunderschöne kleine Geschäfte aneinander. Jedes einzelne ist, trotz des Andranges, einen Besuch wert. Dazu gibt es Live-Musik, und auch hier wieder diese vielen kleinen feinen Cafés zum verweilen und erholen.

Und dann war da noch Orla Kiely. Derentwegen wir eigentlich überhaupt erst die Reise angetreten sind. Orla Kiely, eine Ausnahmedesignerin, und von The Guardian treffend als ‚Queen of Prints‘ betitelt. Und der das London Fashion and Textile Museum momentan eine Einzelausstellung widmet. Ihr. Ihrem Schaffen. Ihren Mustern. Ihren Formen und Formaten. Taschen, Kleider, Haushaltswaren. Schmuck, Papier, Alltagsgegenstände. Ein Pilgerort für alle Fans. Ein Pilgerort für uns. Wir waren beseelt. Zwischen all den Blumen, zwischen all den Designs. Was für eine Ausstellung. Was für eine Frau. Und rund um das Museum waren sie wieder. Diese kleinen Läden mit ‚organic food‘. Cafés, Restaurants, Galerien, Boutiquen. Abseits des Trubels. Und doch so nah dran. An der London Bridge. An dem eigentlichen London mit Buckingham Palace, Themse, Picadilly Circus und Co. Das London, das wir diesmal nicht wollten. Deshalb waren wir abseits. In Shoreditch. 3 Tage. 3 wundervolle Tage. Jederzeit wieder.

Nur ein kleine Auswahl. Und dennoch. Hier meine ganz persönlichen Tipps für Shoreditch:

ÜBERNACHTEN // Hätten wir nicht im ACE übernachtet, wäre die Wahl auf das The Hoxton gefallen. War sie eigentlich auch, doch leider gab es keine Stornierungsmöglichkeit im Vorfeld und bei drei Kindern zuhause, war uns das Risiko des Falles der Fälle dann doch zu groß. Nächstes Mal!

KULINARISCHES // Die Auswahl ist schier unglaulich. Das fängt schon beim Frühstück an: entlang der Hackney Road gibt es gleich mehrere kleine Cafés mit hübscher unaufdringlicher scandi-chic-Einrichtung, Avocadobrot & Co. Uns hat es besonders gut im longwhiteCLOUD gefallen. Komplett unauffällig liegt es etwas abseits, und die unfassbar herzlichen Gastgeber servieren hausgemachte Köstlichkeiten und typisches, minimal abgewandeltes und dennoch authentisches english breakfast. Eben solches gibt es auch im E.PELLICCI, und wen das Frühstück dort nicht überzeugt, der wird zumindest von dessen spezieller Familiengeschichte begeistert sein. Und dann wäre da noch das rawduck. Zugegebenermaßen nicht mittendrin, aber unbedingt die Anreise wert. Allein schon die Einrichtung. Und dann erst das Essen – Frühstück, Lunch, Brunch, Dinner. Von der raw duck zur SMOKING GOAT. Mittendrin, wohlbesucht (Reservierung erforderlich!), und mal so ganz anderes (asiatisches) Essen. fish & chips war gestern – denn Dank Jamie und all der kulturellen Einflüsse seiner Bewohner hat England eine großartige Küche. Und dennoch. Manchmal darf es einfach mal ’nur‘ Pasta sein. Authentisch italienisch. Wie im BURRO e SALVIA. Ein absolutes Kleinod. Wenige Tische. Ein sich zurücknehmendes Interior und eben solche Inhaberinnen. Nach einem langen Stadttag genau das Richtige. Oder doch lieber Pizza? Pizza East – angeblich eine der besten Pizzerien der Stadt. Ich habe sie nicht probiert, aber wir waren kurz drin. Zum Einblick-Erhaschen, schon allein das lohnt sich. Lohnenswert sind zudem auch die Cafés in den nahe gelegenen Seitenstrassen. Rund um die Mittagszeit das meist überfüllte aber trotzdem irgendwie auf seine Art einladende Albion oder aber ganz anders, ruhig und absolut genießenswert  meine Favoriten PAPER & CUP und Leila’s Shop in der Calvert Ave.

SHOPPING // Allen voran bietet bereits die Shoreditch High Street einen bunten Mix. Kleidung, Pflanzen, Papierenes. Kleine Läden, vereinzelt Ketten. Besonders begeistert hat mich swoon + patch, ein einzigartiger Showroom, der einem urban-living-Jungle gleich kommt. Möbel meet Monstera! Staunen. Kaufen. Wirken lassen. Ganz anders, doch thematisch passend dazu: Kent & London. Hier liegt der Focus auf ausgewählten Einzelstücken bis hin zu ganzheitlichen Raumkonzepten. Einzelstücke – wenn auch eher vermeintliche – gibt es auch bei AIDA (für Damen) und PRESENT (für Herren). Wunderschöne Ladenkonzepte mit aktueller, tragbarer Mode. Und schliesslich einer meiner Hot Spots: CUEMARS. Hier wird die Leidenschaft zur Natur, zu Materialien, zu Besonderem gepflegt. In Sinne von bewußt ausgewählten Pflanzen, Prints, Schmuck und anderen auf ganz spezielle Art und Weise zusammengestellten Produkten. Man könnte meinen, wir haben Unmengen geshoppt. Haben wir nicht. Und wenn dann nur für die Kinder. Zufällig kurz vor der Abreise in der Columbia Road bei Bob & Blossom (eine traumhafte Auswahl an Kleidung, Spielzeug, Wohnaccessoires) und wiederum gezielt bei Luna & Curious (wie schön kann bitte eine Ladengeschäft und dessen Schaufenstergestaltung sein! von der traumhaften Auswahl an Spielzeug, Kleidung, Schuhen und vielem mehr  mal ganz abgesehen….).

***

Liebe Rikke. Danke, dass Du dieses Wochenende so unvergesslich gemacht hast. Trotz aller Kopfschmerzen. Wir können nicht Hipster. Aber wir können Freundschaft. Schön, dass wir aus einer komplett spontanen Idee heraus die drei Tage Shoreditch zusammen gerockt haben. Dass wir Orla gerockt haben. Hugs and Kisses!

_ _ _

Shoreditch-Map: von der wunderbaren Illustratorin Ruby Taylor via Walk with me Maps.

_ _ _

Information & Transparenz: mintlametta steht in keinerlei geschäftlicher Beziehung zu den hier explizit benannten und verlinkten Hotels / Restaurants / Locations / Labels / Geschäften.  Die Werbung beruht rein auf der persönlichen Erfahrung und Begeisterung der Autorin und erfolgt unbeauftragt und unbezahlt. 

 

 

You Might Also Like

1 Comment

  • Reply Rikke 24/08/2018 at 14:40

    Zu gern erinnere ich mich auch an die zauberhaften Begegnungen mit Mr. Whitechapel, Mow, Jabba und den vielen anderen netten Menschen… hach ach… Danke du liebe, dass Du mich gefragt hast ♥️

  • Leave a Reply

    *

    %d Bloggern gefällt das: