Einfach so.
Alles genau richtig gemacht. Wir sind spontan für ein paar Tage nach Barcelona – es gab Sonne in dieser wundervollen Stadt, die so unglaublich viel zu bieten hat. Auch für die Spanier waren es die ersten richtigen lauen Tage und so strömten Alle nach draußen. Wir konnten beobachten, wie die Stadt für den bevorstehenden Sommer hergerichtet wurde und Frühjahr schnuppern, wo doch hier der Winter immer noch keinen Platz machen wollte. Und zum Glück waren ‚M‘ und ich schon mehrfach in Barcelona und konnten daher abseits aller sehen-müssen-Plätze einfach so in die Stadt eintauchen. Und da alles so dicht beieinander ist, haben wir dann bereits Gesehenes teilweise dann doch nochmal gestreift und zugleich parallel überall Neues entdeckt. Was für eine Stadt. Architektur, Altes, Neues, Tapas, Fußball, Meer.
Eintauchen.
An der La Rambla entlang bzw. auf ihr hoch und runter schlendern. Unumgänglich. Zuvor auf dem Placa de Cataluna auf der Bank all die Anderen beobachtet. Touristen. Mittellose. Eltern mit kleinen Kindern. Taubenfütterer. Sich verabredete. Und ältere Einheimische, denen der Platz irgendwie zu gehören scheint.
Rechts der Rambla das Markttreiben in La Boqueria (Mercat de Sant Josep) aufgesogen. Ganz hinten an den Ständen versteckt die Meerestiere des Mittagtisches bestaunt. Frische Melone auf die Hand. Das Viertel El Raval durchquert. Vom MACBA geblendet, die Sonne auf den Stufen zwischen einer Vielzahl an Studenten und Skatern genossen. Lange im La Central de Raval gestöbert. Unmengen von Büchern aller Art und Designartikel im angeschlossenen Shop. Wie eine Oase inmitten der kleinen dunklen Gassen.
Links der Rambla geshoppt. Mit der Masse von Geschäft zu Geschäft gezogen. Im Barri Gotic in den Schatten der Kathedrale abgetaucht. Unfassbar imposant. Immer weiter runter entlang der kleinen Boutiquen. Den Taparias nicht widerstehen können. Serrano, Käse, Oliven, Papas Arrugadas, Pimientos de Padron, Tortilla.
(div. Taparias in der Carrer del Regomir, sehr zentral gelegen und authentische Tapas)
Der Berg ruft.
Die Stadt von ganz oben bestaunt. Den Blick vom Tibidabo aus über die Häuserschluchten hinweg bis zur Küste und entlang des Camp Nou ins hügelige Hinterland hin schweifen lassen. Karussells, Kirche, Kaffee trinken. Sich der Stadt über den weitaus niedrigeren Berg wieder zurück genähert. Parc Güell. Erneut von Antoni Gaudís Visionen und Nachlässen überwältigt. Blumen und Pflanzen bestaunt, durch Säulengänge geschlendert, auf Keramikbänken verweilt. Weiter auf Gaudís Spuren entlang der La Perdrera, hin zum Casa Batilló, zur Fundació Antoni Tàpies und schließlich die Sagrada Familia umrundet. Kurze Siesta. Dann El Born besucht. Kleine Plätze, verwinkelte Straßen, urige Kirchen. Souvenir meets Style. Tolle Restaurants am Rande des Pg. de Born. Diesmal ‚von unten’ zurück Richtung El Raval. Erneut Tapas. Die Klassiker vom Vorabend plus gegrillte Gambas mit Knoblauchkräutersauce und ein Fleischgericht. Das unterste auf der Karte. Es las sich einfach wunderbar, kein Wort verstanden und dann in vollen Zügen genossen. Klein gestückeltes gedünstetes Schweinefleisch zu einem Häufchen getürmt, mit Parmesan überbacken. Rotwein. Mehr geht nicht.
Sehnsucht nach Meer/Mehr.
Palmen am Placa Reial. Wunderschön. Inmitten des Carrés an Häusern, Holzbänke und gusseiserne Laternen, strahlend blauer Himmel weiter oben. Verweilt. Ganz runter, Colon weist die Richtung. Mit der Bahn bis Barceloneta. Das Feld von hinten aufgerollt. Durchs olympische Dorf direkt weiter an den Strand. Wo sich im Sommer die Massen tummeln erste Sonnenanbeter überrascht. Beach-Volleyballern zugeschaut. Inlineskater gekreuzt, Salzluft geschnuppert. Ganz vorne an der Spitze (Carrer de Drassana) in einem wunderschönen Café (selbstgebackene Kuchen und Quiches) Leute beobachtet und in der Nachmittagssonne gesessen. Zurück durch die Gassen, entlang der Geschäfte, hinein in den Großstadttrubel. Mitten rein. Freitag Abend. Gemeinsam mit der spanischen Jugend und aufgeregten Austauschstudenten bei Cien Montaditos Unmengen an Brot verdrückt. Avocado/Huhn, Gambas/Barbecue, Manchego/Senf, Tortilla/klassisch. Bier und Berge voll Pommes. Erschöpft und sehr glücklich.
Und dennoch.
So vieles was wir diesmal nicht geschafft haben. Mit der Gondel hoch zum Montjuic. Miró und Picasso museal erleben. Spingbrunnenlichtspiele unterhalb des Palastes und MNAC. Der Pavelló Mies van der Rohe. Ein Ausflug nach Figueres zu Dalí. Nächstes Mal, ich freue mich jetzt schon. Hasta luego! Wir kommen wieder.
6 Comments
Oh nach Barca muss ich auch wieder mal – ist schon viel zu lange her. Danke für den kleinen virtuellen Trip!
welch fülle – der duft strömt einem förmlich entgegen aus deinem so gelungenen text. danke.
liebe grüße von ulma
Super Tips. Gleich gespeichert für September. Da gehts dann hin.
Wo habt ihr denn übernachtet?
im wunderschönen und komplett zentral gelegenen room mate – bald dazu mehr, denn das hotel hat (nicht zuletzt aufgrund der minten flure, von denen wir dort überrascht wurden) einen eigenen blogpost verdient… * lg julia
Neidisch 🙂
War leider noch nie in Barcelona, aber das wird sich bestimmt bald ändern.
Dein (virtueller) Spaziergang ist einfach toll!
liebe grüße,
simone
Was für ein toller Post, habe ihn voller Begeisterung gelesen. Barcelona würde ich so gerne mal besuchen. Ich hoffe sehr, dass ich das irgendwann noch schaffe…
Liebste Grüße zu dir 🙂