schönes

meinemuttermeinung

09/05/2021

An manchen Tagen wünsche ich mir mehr Dankbarkeit. Für die kleinen Obst- und Gemüseschnitze. Für das stets gewaschene Lieblingskleid. Für die weggesaugten Krümel. Für die nie endenden DIY-Sessions. Für das Rumgespacke trotz Kopfschmerzen und für die gute Laune trotz eigener Sorgen. An manchen Tagen wünsche ich mir mehr Anerkennung. Für das Zurückstecken. Die Aufgabe des ursprünglichen, eigenen Jobs. Für all das alleine Gewuppte. Doch für eben jene Dankbarkeit und Anerkennung brauche ich keinen Tag. Und auch könnte ich einen anderen Weg einschlagen. Mich zurücknehmen, wenn mir danach ist. Unsere 90:10-Aufteilung neu hinterfragen. Brötchen vom Bäcker statt Dinkelmehl-Muffins.

Muttertag klingt nach Gerbera und Cellophan. Ich bin gerne Mutter. 365, 24/7. Und ich handle als Solche. Aber eben nicht nur. Ich handle als Mensch. Ob mit oder ohne Kind. Die Aufgaben haben sich verlagert, die Ansichten verändert. Geblieben ist die Ablehnung des eigentlichen Muttertages. Auch wenn ich erst jetzt verstehe, warum bei uns Zuhause statt auf im Mai gemalte Herzchen mit nach Hause zu bringen mehr Wert darauf gelegt wurde, dass am 08. März die lila Faust besonders hoch gehalten wurde. Damals fand ich das doof. Meine Kinder wissen nichts von einem Muttertag. Sobald sich das ändert und sie diesen begehen möchten, freue ich mich. Als Mutter und als Mensch. Über die dann möglicherweise gezollten lieben Worte und Taten. Die ihnen nicht auferlegt wurden, sondern die von Herzen kommen. Bis dahin dürfen sie weiter unbedarft sein. Sie müssen nicht die gewünschte Dankbarkeit künstlich entfachen. Ob Obstschnitze oder Olaf-Eis. Vollgesiffte Pulis oder Paw Patrol-Penetration. Das alles gehört dazu. Am Muttertag. Und auch an jedem Anderen.

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